Gaia’s breath

Paradise on earth, take II

Es gestaltet sich vorerst eine Szene wie aus einem Disney Film: kleine Vögel umschwärmen das Reh, es gibt freundliche Begegnungen zwischen verschiedenen Tieren, Schmetterlinge flattern vor dem Fenster …

Bei näherer Betrachtung allerdings merkt man, dass es alles verletzte Tiere sind. Sie tragen ihre Verletzungen wie ein Juwel, eine Art ‘Verdienstmedaille’.

Was ist passiert? Gaia haucht den Opfern der Straβe mit ihrem Atem neue Kraft ein, und gibt ihnen ihr Leben zurück. Sie sind überrascht, einige sind in ihrem zweiten Leben weiter entwickelt als andere. Es ist wie im Garten Eden, eine zweite Chance. Die Katze gegenüber des Fuchses , ist das einzige Haustier. Zornig schaut sie dem Fuchs zu welcher an einer Rippe kaut. Hat sie begriffen, dass es sich um eine menschliche Rippe handelt? Die Fragen die man sich wohl beim Anblick dieser Szene stellt stehen im Bezug mit der Rolle des Menschen auf der Schaubühne der Erde.

Dieses ‘Ensemble’ ist das Resultat von zwei Jahren Arbeit. Die Künstlerin hat Recherchen über das Ausstopfen und die Konservierung gemacht. Zusätzlich dazu hat sie Recherchen über Totenriten der Ureinwohner Amerikas gemacht und ihre Methoden der Gerbung auf Basis von Eichenrinde übernommen. Während zwei Jahren hat die Künstlerin die Körper toter Tiere auf den Straβen aufgesammelt. Hierfür hatte sie die Erlaubnis der staatlichen Veterinärinstitution von Luxemburg – ihrem Wohnsitz.

Trotz der grässlichen Arbeit der Verarbeitung und des Säuberns der toten Körper in ihren verschiedenen Stadien der Verwesung, haben die Häute und Felle Dank der vergangenen Zeit und des Trocknens (fast) ihren ganzen ekelerregenden Geruch verloren. Die Körper der Tiere die sich auf dem Boden befinden wurden aus Gips gefertigt. Ihre Augen bestehen aus Keramik und sind den Augen des Rehs, nachdem es gehäutet war, nachgeahmt. Um ihre Leichtigkeit zu erhalten, hat die Künstlerin die Vögel nur mit Gedärmen aus Paraffin und Nylon ausgestopft. Die Eule hat sie mit Hilfe von Stroh ausgefüllt.

  • Gröβe: verschiedene Gröβen
  • Jahr: 2017-2018.